Kommuniongebet

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Ich glaube, Herr, und ich bekenne:
Du bist wirklich Christus,
der Sohn des lebendigen Gottes.
Du bist in die Welt gekommen,
uns Sünder zu retten,
unter ihnen bin ich selber der Erste.
Ich glaube auch, daß dies Dein allerreinster Leib ist,
und dies Dein kostbares Blut.
Ich bitte Dich also:
erbarme Dich meiner, und vergib mir meine Sünden,
die gewollten wie auch die ungewollten,
die ich bewußt oder unbewußt in Wort und Werk beging.
Mache mich würdig, daß ich mit reinem Gewissen
an Deinen allerreinsten Geheimnissen teilnehmen darf
zur Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben.

(Johannes Chrysostomus)

Zu Deinem heiligen Abendmahl, Sohn Gottes,
nimm mich heute als Gast auf.
Nie will ich Deinen Feinden das Geheimnis verraten,
nie will ich Dir einen Kuß geben wie Judas,
sondern wie der Schächer am Kreuze bekenne ich Dir:
Herr, gedenke meiner in Deinem Reiche!

Nicht zum Gericht und zur Verdammnis
gereiche mir der Genuß
Deiner heiligen Geheimnisse, o Herr,
sondern zur Heilung meiner Seele und des Leibes.

 

 

Akolouthie vor dem Empfang der Heiligen Gaben

Ehre sei dir, o Gott, Ehre sei dir.

Himmlischer König, Tröster, Geist der Wahrheit, Allgegenwärtiger und alles Erfüllender, Hort der Güter und Spender des Lebens, komm und wohne in uns, reinige uns von allem Makel, und rette, Gütiger, unsere Seelen.

Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher, erbarme dich unser (dreimal).

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Allheilige Dreifaltigkeit, erbarme dich unser; Herr, reinige uns von unseren Sünden; Gebieter, vergib uns unsere Verfehlungen; Heiliger, siehe unsere Schwächen an und heile sie, um deines Namens willen.

Herr, erbarme dich (dreimal).

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute; und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern; und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Herr, erbarme dich (12 Mal).

Anschließend :

Kommt, laßt uns anbeten Gott, unseren König!

Kommt, laßt uns anbeten und niederfallen vor Christus, Gott, unserem König!

Kommt, laßt uns anbeten und niederfallen vor Christus selbst, unserem König und Gott!

Psalm 50/51

Erbarme dich meiner, o Gott, nach deiner Huld und nach deiner großen Barmherzig­keit tilge meine Missetat. Wasche meine Schuld ganz von mir ab und reinige mich von meiner Sünde, denn ich erkenne meine Schuld und meine Sünde steht mir immer vor Augen. An dir allein habe ich gesündigt und Übles vor dir getan; du aber sollst recht behalten in deinem Spruch, sollst siegreich sein in dei­nem Richten. Siehe, in Schuld wurde ich gezeugt und in Sün­den hat mich meine Mutter geboren. Siehe, du hast Gefallen an der Wahrheit; das Unbekannte und Verborgene deiner Weisheit hast du mir offenbart. Besprenge mich mit Ysop, und ich werde rein; wasche mich und ich werde weißer als Schnee. Lasse mich Freude und Wonne vernehmen und mein gedemütigtes Gebein wird fröhlich werden. Wende dein Antlitz ab von meinen Sünden und tilge alle meine Missetaten. Ein reines Herz erschaffe in mir, o Gott, und erneuere in mir den rechten Geist. Verstoße mich nicht vor deinem Angesicht und deinen Heiligen Geist nimm nicht von mir. Aufs neue gib mir die Freude deines Heils und stärke mich mit dem Geist der Großmut. Ich werde den Missetätern deine Wege lehren und Gottlose werden sich zu dir bekehren. Befreie mich von Blutschuld, o Gott, du Gott meines Heils, und meine Zunge wird deine Gerechtigkeit rühmen. Herr, öffne meine Lippen, auf daß mein Mund dein Lob verkünde! Denn du hast kein Gefallen an Schlachtopfern – ich hätte sie dir gern dargebracht – doch Brandopfer nimmst du nicht an. Das rechte Opfer ist ein reuiger Sinn. Ein Herz voll Reue und Demut wirst du nicht verschmähen. Erweise dich gnädig an Zion, Herr, auf daß die Mauern Jerusalems wieder erstehen! Dann werden dir rechte Opfer gefallen, die Gaben und die Brandopfer. Dann wird man wieder Kälber auf deine Altäre legen.

Kanon

1. Ode

Vers: Ein reines Herz erschaffe in mir, o Gott, und erneuere in mir den rechten Geist.

Möge sich an mir dein heiliger Leib als Brot des ewigen Lebens erweisen, barmherziger Herr, und dein kostbares Blut! Mögen sie auch zur Arz­nei vielfältiger Krankheiten werden!

Vers: Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.

Gebieter, mache mich Unwürdigen würdig, mit Glauben und Liebe, deinen allreinen Leib zu essen und dein teuerstes Blut zu trinken.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Durch ungehörige Taten bin ich Elender nicht würdig, deines allreinen Leibes und göttlichen Blutes teilhaftig zu werden, Christus. Aber mache du mich dessen würdig.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Fruchtbare Erde, hochgepriesene Gottesbraut, die auf ungepflügtem Boden die Ähre wachsen ließ, welche der Welt Erlösung brachte, wür­dige mich, daß sie mir Nahrung zu meiner Rettung wird!

3. Ode

Vers: Ein reines Herz erschaffe in mir, o Gott, und erneuere in mir den rechten Geist.

Verleihe mir, o Christus, Tränen, um alle Schuld von meinem Herzen abzuwaschen, damit ich, rein geworden durch ein gutes Gewis­sen, mit Glauben und Ehrfurcht zum Empfang deiner göttlichen Gaben hintreten kann, o Herr.

Vers: Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.

Dein allreinster Leib, du Menschenliebender, und dein göttliches Blut mögen mir zur Vergebung meiner Missetaten dienen, zur Gemeinschaft des Heiligen Geistes, zum ewigen Leben und zur Entfernung allen Leids und aller Trübsal.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Herr, mache mich würdig, unverurteilt deines allreinen Leibes und deines kostbaren Blutes teilhaftig zu werden, und so deine Güte zu preisen.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

O heiligste Tafel, die du das Brot des Lebens trugst, das aus Erbarmen von oben her­niederkam und der Welt ein neues Leben gab; mache auch mich, den Unwürdigen, jetzt würdig, voll Ehrfurcht es zu genießen und zu leben.

Herr, erbarme dich (dreimal).

Es werde mir zu Feuer und zu Licht der Empfang deiner allreinen und lebenspendenden Mysterien, mein Erlöser, indem sie das Unkraut meiner Sünden verbrennen und mich zum wahren Lobpreis Gottes erleuchten. Ich werde nämlich deine Gaben nicht dem Betrug des Feindes preisgeben, noch werde ich die Treue zu dir mit einem trügerischen Kuß brechen, sondern wie die Sünderin falle ich vor dir nieder, und wie der Schächer bekenne ich meine Sünden und rufe dir zu: Gedenke meiner, Herr, wenn du in dein Reich kommst.

4. Ode

Vers: Ein reines Herz erschaffe in mir, o Gott, und erneuere in mir den rechten Geist.

Nachdem du für uns Mensch geworden bist, wolltest du, Erbarmungsvoller, dich um der Menschen Sünden willen wie das Schaf zum Schlachten hergeben; deshalb flehe ich zu dir, daß du auch mich von allen meinen Sünden reinigst.

Vers: Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.

Heile die Wunden meiner Seele, Herr, und hei­lige mich ganz, und würdige mich Elenden, an deinem geheimnisvollen und göttlichen Abend­mahl teilzuhaben, Gebieter.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Laßt uns alle mit Ehrfurcht und Zittern stehen, die Augen des Herzens hinauf richten und zu unserem Heiland rufen: Festige uns, barmherziger Herr, in deiner Furcht und gib uns den Geist der Weisheit.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Da du mich mit dem, der deinem Schoß entstammt, versöhnt hast, Gebieterin, be­wahre mich, deinen Diener, ohne Makel und ta­dellos, damit mich der Empfang der geistigen Per­le heiligen möge!

5. Ode

Vers: Ein reines Herz erschaffe in mir, o Gott, und erneuere in mir den rechten Geist.

Was du dereinst vorausgesagt hast, Christus, möge mir, deinem armen Knecht, geschehen: Bleibe in mir, wie du verheißen hast, denn siehe, deinen göttlichen Leib nehme ich auf und trinke dein Blut!

Vers: Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.

Wort Gottes und Gott, möge die Feuerglut dei­nes Leibes mir Verfinstertem Licht spenden, und dein Blut meiner Seele Reinigung von jeglichem Makel bringen.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Weil meine Seele beschmutzt und meine Lippen unrein sind, traue ich mich nicht dir zu nahen, mein Christus, um deinen Leib zu empfangen; doch würdige du mich dessen.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Maria, Mutter Gottes, ehrbares Gefäß duftenden Wohlgeruchs, laß mich doch durch deine Gebete zum Gefäß der Auserwählung werden, auf daß ich die Heiligung deines Sohnes in mir aufnehmen möge.

6. Ode

Vers: Ein reines Herz erschaffe in mir, o Gott, und erneuere in mir den rechten Geist.

Nun heilige, o Heiland, meine Seele und mein Herz, sowie meinen Leib, und mache mich würdig, mein Gebieter, mich deinen furchteinflößenden Geheimnissen unverurteilt zu nahen.

Vers: Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.

Laß mich doch jeder Leidenschaft fremd werden und den Beistand deiner Gnade finden! Gib mir auch Festigung des Lebens durch den Emp­fang deiner heiligen Geheimnisse.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Mit Furcht und Zittern laßt uns nun alle den göttlichen Mysterien Christi uns nähern und seinen allreinen Leib empfangen, sowie auch sein kostbares Blut.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Gott, Wort des heiligen Gottes! Durch das Flehen deiner heiligen Mutter heilige mich vollständig, der sich nun deinen göttlichen Mysterien naht.

Anschließend: Herr, erbarme dich (dreimal). Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Kondakion

Schätze mich nicht zu gering, das Brot, deinen Leib, zu empfangen, Christus, und dein göttliches Blut. Die Teilnahme an deinen allreinsten und ehrfurchtgebietenden Mysterien, Gebieter, gereiche mir, Elendem, nicht zur Verdammnis, sondern zum ewigen und unsterblichen Leben.

7. Ode

Vers: Ein reines Herz erschaffe in mir, o Gott, und erneuere in mir den rechten Geist.

Der Empfang deiner unsterblichen Mysterien werde mir nun, Christus, zur Quelle der Güte, zum Licht und Leben, zur Freiheit von den Leiden­schaften, zum Wachstum und zur Vermehrung göttlicher Tugenden, damit ich dich, du einzig Guter, preise.

Vers: Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.

Rette mich vor den Leidenschaften, vor Fein­den und vor Nöten sowie aller Trübsal, Men­schenliebender, der ich mich jetzt mit Zittern und mit Ehrfurcht deinen unsterblichen und göttlichen Geheimnissen nahe und dich so besinge: Gelobt seist du, Gott unserer Väter!

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Meine elende und leidenschaftliche Seele, fürchte dich, wenn du die göttlichen Mysterien schaust; weine, seufze, schlage dir an die Brust und rufe: Herr, reinige mich, den Zügellosen.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Du Gnadenreiche, die du den Erlöser Christus über alle Vernunft geboren hast, zu dir, du Reine, fleht jetzt dein unreiner Knecht: Reinige mich völ­lig von allem Makel des Leibes und der Seele, da ich nun zu den allreinen Geheimnissen hintreten will.

8. Ode

Vers: Ein reines Herz erschaffe in mir, o Gott, und erneuere in mir den rechten Geist.

Mache mich Elenden jetzt würdig, an deinen himmlischen, ehrfurchtgebietenden und heiligen Geheim­nissen teilzunehmen, Christus, und an deinem göttlichen, geheimnisvollen Abendmahl, mein Gott und mein Erlöser.

Vers: Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.

Zu deiner Barmherzigkeit fliehe ich, du Güti­ger, und rufe dir voll Furcht zu: Verbleibe in mir, mein Heiland, und laß mich in dir verbleiben, wie du selber es gesagt hast; denn siehe, im Vertrauen auf deine Gnade empfange ich deinen Leib und trinke dein Blut.

Laßt uns den Vater mit dem Sohn und dem Heiligen Geist, unseren Herrn, preisen.

Furcht hat mich ergriffen, daß ich wie Wachs und Gras verzehrt werde, wenn ich das Feuer emp­fange. O furchteinflößendes Geheimnis, o Barmherzigkeit Gottes! Wie kann ich Staub wohl am göttli­chen Leib und Blut teilhaben und die Unverweslichkeit erwerben?

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Wahrhaftig, Gottesgebärerin, in deinem Schoß wurde das göttliche Brot des Lebens reif; dein schuldloser Schoß blieb aber unversehrt. Deshalb preisen wir alle dich, als unsere Mutter, in Ewigkeit.

9. Ode

Vers: Ein reines Herz erschaffe in mir, o Gott, und erneuere in mir den rechten Geist.

Christus ist da! Schmeckt und seht! Der Herr, der einst für uns unsere Gestalt annahm, der sich selbst als Sühneopfer dem eigenen Vater darbrachte, wird immerdar geopfert und heiligt die ihn Empfangenden.

Vers: Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen Heiligen Geist nicht von mir.

Möge ich an Leib und Seele geheiligt, möge ich erleuchtet und gerettet werden, Gebieter, möge ich durch den Empfang der heiligen Mysterien zu deinem Haus werden, dadurch daß du, erbarmungsvoller Wohltäter, mit dem Va­ter und dem Geist in mir wohnst!

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Wie ein Feuer und wie ein Licht möge mir dein Leib werden, Erlöser, und dein kostbares Blut, das die Sünde verbrennt und das Dornge­sträuch der Leidenschaften aufzehrt, und mich ganz erleuchtet, auf daß ich deine Gottheit anbeten kann.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Gott wurde Mensch aus deinem schuldlosen Blut. Deshalb besingen dich, Gebieterin, alle Geschlechter. Es rühmen dich die Scharen der Engel, weil sie durch dich den Herrscher des Alls, in menschlicher Gestalt geoffenbart, erschauten.

Und gleich:

Wahrhaft würdig und recht ist es, dich seligzupreisen, Gottesgebärerin, allzeit selige und ganz unbefleckte Mutter unseres Gottes; die du ehrwürdiger bist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim. Unversehrt hast du Gott, das Wort, geboren. Dich, wahrhaftige Gottesgebärerin, preisen wir hoch.

Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher, erbarme dich unser (dreimal).

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Allheilige Dreifaltigkeit, erbarme dich unser; Herr, reinige uns von unseren Sünden; Gebieter, vergib uns unsere Verfehlungen; Heiliger, siehe unsere Schwächen an und heile sie, um deines Namens willen.

Herr, erbarme dich (dreimal).

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute; und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern; und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Herr, erbarme dich (40 Mal).

Gebet zur Allheiligen Gottesgebärerin

Unbefleckte, makellose, unversehrte, reine, schuldlose Jungfrau, Gottesbraut, Gebieterin, die du Gott das Wort durch deine wundersame Geburt mit den Menschen vereinigt und die abgefallene Natur unseres Geschlechts mit den Himmlischen verbunden hast, du einzige Hoff­nung der Hoffnungslosen und Hilfe der Kämpfen­den, bereitwillige Schützerin derer, die zu dir ei­len, und Zuflucht aller Christen: verabscheue mich Sünder nicht, den Schuldvollen, der sich mit schändlichen Gedanken, Worten und Werken ganz unnütz gemacht hat und aus Trägheit wissentlich ein Sklave der Vergnügungen des Lebens geworden ist; sondern erbarme dich als die Mutter des menschenliebenden Gottes huldvoll über mich, Sünder und Ausschweifenden, und nimm mein Fle­hen an, das ich dir von unreinen Lippen darbringe. Verwende deinen mütterlichen Einfluß und bitte deinen Sohn, unseren Gebieter und Herrn, daß er auch mir das menschenliebende Herz seiner Güte öffnet, mir die unzähligen Fehler nachsieht, und mich zur Buße bekehrt und zum treuen Befolger seiner Gebote macht. Und bleibe mir immer die Gnadenvolle, Mitlei­dige und Wohlgeneigte; sei mir im gegenwärtigen Leben eine barmherzige Beschützerin und Helferin, welche die Überfälle der Widersacher abwehrt und mich zum Heile führt; und behüte zum Zeitpunkt mei­nes Hinscheidens meine elende Seele und vertrei­be die finsteren Gesichter der Dämonen weit von ihr. An dem furchteinflößenden Tag des Gerichts aber er­rette mich von der ewigen Qual und mache mich zum Erben der unaussprechlichen Herrlichkeit deines Sohnes, unseres Gottes, was ich durch dei­ne Vermittlung und Hilfe, meine Gebieterin, du hochheilige Gottesmutter, erlangen möchte, und durch die Gnade und die Huld deines einziggebore­nen Sohnes, unseres Herrn, Gottes und Heilands Jesus Christus, dem alle Herrlichkeit, Ehre und Anbetung gebührt, mit seinem anfanglosen Vater und seinem allheiligen, guten und lebenspendenden Geist, jetzt und allezeit, und in alle Ewigkeit. Amen.

Gebet zu unserem Herrn Jesus Christus

Gewähre uns, Herr, zu dieser Stunde, da wir uns zum Schlaf begeben, Ruhe des Körpers und der Seele. Bewahre uns vor dem schweren Schlaf der Sünde und vor allem dunklen und nächtlichen Umtrieb. Besänftige die Begierden unserer Leidenschaften, lösche die entflammten Pfeile des Bösen, die verräterisch gegen uns abgesandt wurden, bringe alle unsere irdischen und materialistischen Gedanken zum Schweigen. Und gewähre uns, o Gott, einen wachsamen Geist, einen weisen Sinn, ein reines Herz und einen leichten Schlaf, frei von teuflischer Einbildung. Gib, daß wir uns zur Stunde des Gebets erheben, gestärkt durch deine Gebote, und halte in uns unverändert wach den Gedanken an dein Gericht. Gewähre uns, die ganze Nacht deinen großen und herrlichen Namen zu verherrlichen, zu besingen und zu preisen, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und in alle Ewigkeit. Amen.

Erbarme dich unser, Herr, erbarme dich unser, denn wir sind Sünder. Da wir keinerlei Rechtfertigung haben, bringen dir als unserem Gebieter dieses Gebet dar: Erbarme dich unser!

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Herr, erbarme dich unser; auf dich setzen wir unsere Zuversicht. Zürne uns nicht so sehr und gedenke nicht unserer Missetaten, sondern sieh auch jetzt gnädig auf uns herab und erlöse uns von unseren Feinden. Denn du bist unser Gott, und wir sind dein Volk; wir alle sind das Werk deiner Hände, und deinen Namen rufen wir an.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Öffne uns das Tor der Barmherzigkeit, gepriesene Gottesgebärerin, damit wir nicht verlorengehen, die wir auf dich hoffen, sondern durch dich von jeglicher Not befreit werden: denn du bist das Heil aller Christen.

Morgengebete vor dem Empfang der Heiligen Gaben

Psalm 22/23

Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen. Er läßt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser. Er stillt mein Verlangen; er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen. Muß ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht. Du deckst mir den Tisch vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, du füllst mir reichlich den Becher. Lauter Güte und Huld werden mir folgen mein Leben lang, und im Haus des Herrn darf ich immerdar wohnen.

Psalm 23/24

Dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt, der Erdkreis und seine Bewohner. Denn er hat ihn auf Meere gegründet, ihn über Strömen befestigt. Wer darf hinaufziehn zum Berg des Herrn, wer darf stehen an seiner heiligen Stätte? Der reine Hände hat und ein lauteres Herz, der nicht betrügt und keinen Meineid schwört. Er wird Segen empfangen vom Herrn und Heil von Gott, seinem Helfer. Das sind die Menschen, die nach ihm fragen, die dein Antlitz suchen, Gott Jakobs. Ihr Tore, hebt euch nach oben, hebt euch, ihr uralten Pforten; denn es kommt der König der Herrlichkeit. Wer ist der König der Herrlichkeit? Der Herr, stark und gewaltig, der Herr, mächtig im Kampf. Ihr Tore, hebt euch nach oben, hebt euch, ihr uralten Pforten; denn es kommt der König der Herrlichkeit. Wer ist der König der Herrlichkeit? Der Herr der Heerscharen, er ist der König der Herrlichkeit.

Psalm 115/116, 10-19

Voll Vertrauen war ich, auch wenn ich sagte: Ich bin so tief gebeugt. In meiner Bestürzung sagte ich: Die Menschen lügen alle. Wie kann ich dem Herrn all das vergelten, was er mir Gutes getan hat? Ich will den Kelch des Heils erheben und anrufen den Namen des Herrn. Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen offen vor seinem ganzen Volk. Kostbar ist in den Augen des Herrn das Sterben seiner Frommen. Ach Herr, ich bin doch dein Knecht; dein Knecht bin ich, der Sohn deiner Magd. Du hast meine Fesseln gelöst. Ich will dir ein Dankopfer bringen und anrufen den Namen des Herrn. Ich will dem Herrn meine Gelübde erfüllen offen vor seinem ganzen Volk, in den Vorhöfen vom Haus des Herrn, in deiner Mitte, Jerusalem.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Halleluja, Halleluja, Halleluja, Ehre sei dir, o Gott (dreimal) und drei Verbeugungen.

Nachher diese Troparien:

Übe Nachsicht bei meinem Vergehen, Herr, der du von der Jungfrau geboren bist, und reinige mein Herz, indem du es zum Tempel deines allerreinsten Leibes und Blutes machst. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, der du unermeßlich große Gnade hast.

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist.

Wie kann ich Unwürdiger es wagen, an deinen heiligen Gaben teilzunehmen? Wenn ich mich dir mit den Würdigen zu nahen wage, wird mich mein Kleid entlarven, das kein Hochzeitskleid ist, und so werde ich die Verdammung meiner so sündigen Seele erlangen. Rette mich, du Menschenliebender.

Jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Groß ist die Menge meiner Versündigungen, Gottesmutter. Zu dir, Reine, flüchte ich und bitte Errettung. Suche meine kranke Seele auf und bitte deinen Sohn, unseren Gott, daß er mir meine bösen Taten vergebe, du einzig Gesegnete.

Am großen und heiligen Donnerstag wird auch dieses Troparion gesagt:

Als die ruhmreichen Jünger vor dem Abendmahl bei der Fußwaschung erleuchtet wurden, da verfinsterte sich der Geist des vor Geldgier kranken, ehrfurchtslosen Judas, und er überantwortete dich den gesetzwidrigen Richtern. Blicke, du Habgieriger, auf den, der sich demzufolge erdrosselte. Fliehe die unersättliche Seele, die so an dem Lehrer handelte. O Herr, der du allein gütig bist, Ehre sei dir!

Dann: Herr, erbarme dich (40 Mal) und Verbeugungen gemäß der Kraft eines jeden.

Anschließend diese Verse und die anschließenden Gebete:

O Mensch, der du den Leib des Herrn empfan­gen willst,

Nahe dich voll Furcht verbrannt zu werden: Feuer ist es!

Trinkst du zur Einswerdung das Blut, das gött­liche,

Versöhne dich zuerst mit denen, die dich krän­ken!

Iß die geheimnisvolle Speise dann getrost!

Vor dem Empfang des geheimnisvollen Opfers,

Des lebendigmachenden Leibes des Herrn,

Sollst du voll Zittern solcher Art flehen:

1. Gebet, des hl. Basilios des Großen

Gebieter, Herr Jesus Christus, unser Gott, Quelle des Lebens und der Unsterblichkeit, Bildner der ganzen sichtbaren und unsichtbaren Schöpfung, des anfanglosen Vaters mitewiger und mitanfangloser Sohn, der du in deiner überschwenglichen Güte in den letzten Tagen Fleisch geworden bist und für uns, Undankbare und Bösartige, gekreuzigt und begraben wurdest und durch dein Blut unsere durch die Sünde in Verwesung übergegangene Natur erneuert hast, du selbst, unsterb­licher König, nimm auch meine, des Sünders, Buße an; neige dein Ohr zu mir und erhöre meine Worte, denn ich habe gesündigt, o Herr, gegen den Himmel und vor dir, und ich bin nicht würdig, zur Höhe deiner Herrlichkeit aufzublicken, da ich deine Güte erzürnte, indem ich deine Gebote übertreten und deine Befehle nicht befolgt habe. Doch du, Herr, der du geduldig, langmütig und von großer Barmherzigkeit bist, hast mich mit meinen Übertretungen nicht dem Verderben anheimgegeben, sondern wartest beharrlich auf meine Umkehr. Denn du, Menschenliebender, hast durch deinen Propheten gesagt: ,,Ich habe kein Gefallen am Tod des Sünders, sondern ich will, daß er sich bekehre und lebe“. Du, Gebieter, willst ja nicht das Werk deiner Hände zerstören und hast kein Wohlgefallen am Verderben des Menschen, sondern du willst, daß alle gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. So bin auch ich, auch wenn ich des Himmels und der Erde, ja selbst dieses zeitlichen Lebens nicht wert bin, da ich mich ganz und gar der Sünde schuldig machte, den Ausschweifungen verfiel und dein Bild befleckte, doch dein Geschöpf und dein Werk und verzweifle deshalb nicht an meinem Heil, ich Unseliger, sondern nahe mich zuversichtlich deiner unermeßlichen Barmherzigkeit. Nimm auch mich an, menschenliebender Herr, wie die Ehebrecherin, den Schächer, den Zöllner, den verlorenen Sohn. Nimm meine schwere Sündenlast hinweg, der du die Sünden der Welt hinwegnimmst, und die Gebrechen der Menschen heilst, der du die Mühseligen und Beladenen zu dir rufst und erquickst. Du bist ja nicht gekommen, die Gerechten zur Buße zu rufen, son­dern die Sünder. So reinige mich von jedem Makel am Leib und Seele, und lehre mich, in deiner Furcht die Heiligung zu vollbringen, auf daß ich mit gutem Nachweis meines Gewissens den Anteil deiner Heiligen Gaben empfange, mit deinem heiligen Leib und Blut vereinigt werde und du in mir lebst und wohnst mit dem Vater und dem Heiligen Geist. Möge mir, Herr Jesus Christus, du mein Gott, die Teilnahme an deinen allerreinsten und lebenspendenden Mysterien nicht zum Gericht werden, daß ich nicht an Leib und Seele erkranke, wenn ich unwürdig teilnehme. Gewähre mir vielmehr, bis zum letzten Atemzug untadelig an deinen Geheimnissen zur Gemeinschaft des Heiligen Geistes teilzunehmen, zur Ausrüstung auf dem Weg in das ewige Leben, zum guten Bestehen vor deinem ehrfurchtgebietenden Richterstuhl, damit auch ich, gleich allen deinen Auserwählten, Teilhaber deiner unvergänglichen Güter werde, welche du denen bereitet hast, die dich lieben, o Herr, und in welchen du auch verherrlicht bist in Ewigkeit. Amen.

2. Gebet, des hl. Johannes Chrysostomos

Herr, mein Gott, ich weiß, daß ich nicht würdig und wert bin, daß du unter das Dach des Hauses meiner Seele trittst, da es ganz wüst und baufällig ist, und du in mir keinen würdigen Ort hast, dein Haupt hinzulegen; wie du jedoch um unseretwillen aus der Höhe herabgestiegen bist, so lasse dich auch jetzt zu meiner Armseligkeit herab; wie du geruht hast, in einer Krippe stummer Tiere niedergelegt zu werden, so geruhe auch, in die Krippe meiner unverständigen Seele und in meinen Leib einzugehen; und wie du es nicht für unwürdig erachtet hast, das Haus Simons des Aussätzigen zu betreten und mit den Sündern Mahl zu halten, so geruhe auch, in das Haus meiner demütigen Seele einzugehen, der ich ein Sünder und ein Aussätziger bin. Und wie du die mir ähnliche Sünderin, die zu dir kam und dich anrührte, nicht verstoßen hast, so erbarme dich auch über, mich Sünder, der ich zu dir komme und dich anrühre; und wie es dich nicht ekelte, deine Füße von ihrem unreinen, entehrten Mund küssen zu lassen, so hege auch keine Abscheu vor meinem noch entehrteren und unreineren Mund, vor meinen unreinen und verabscheungswürdigen Lippen und von meiner niederträchtigen und sehr unreinen Zunge. Möge mir nun aber die Feuerglut deines allerheiligsten Leibes und kostbaren Blutes zur Heiligung und zur Erleuchtung dienen, zur Genesung meiner gedemütigten Seele und meines Leibes, zur Erleichterung der Bürde meiner vielen Versündigungen, zur Bewahrung vor jeglicher teuflischen Einwirkung, zur Vertreibung und Abwehr meiner schlechten und bösen Gewohnheiten, zur Ertötung meiner Leidenschaften, zum Halten deiner Gebote, zur Mehrung deiner göttlichen Gnade und zur Aneignung deines Reiches. Denn nicht unachtsam, sondern voll Zuversicht auf deine unaussprechliche Gnade komme ich zu dir, mein Christus und mein Gott, damit ich nicht, auf lange Zeit fern von deiner Gemeinschaft, dem listigen Wolf zum Raube werde. Deshalb bete ich zu dir, heilige du, als der einzig heilige Gebieter, meine Seele und meinen Leib, meinen Verstand und mein Herz, meine Nieren und mein Inneres, und erneuere mich ganz. Pflanze deine Furcht in meine Glieder ein, laß mir deine Heiligung für immer zuteil werden. Hilf mir und bewahre mich; leite mein Leben in Frieden und würdige mich, mit deinen Heiligen zu deiner Rechten zu stehen durch die Gebete und Fürbitten deiner allreinen Mutter, deiner körperlosen Diener, der allreinen Kräfte und aller Heiligen, die dir von Ewigkeit an wohlgefallen haben. Amen.

3. Gebet, des hl. Symeon Metafrastes

Einzig reiner und unsterblicher Herr, der du in deiner unaussprechlichen, menschenliebenden Huld unser ganzes Wesen von dem unschuldigen, jungfräulichen Blut derer genommen hast, die dich durch das Überkommen des Heiligen Geistes und nach dem Wohlgefallen des ewigen Vaters übernatürlich geboren hat, o Jesus Christus, du Gottesweisheit, Friede und Kraft, der du freiwillig die lebenspendenden und heilbringenden Leiden: das Kreuz und die Nägel, den Speer und den Tod auf dich genommen hast, ertöte du in mir die seelenverderbenden, fleischlichen Begierden. Der du durch dein Begräbnis das Reich der Hölle erobert hast, begrabe durch tugendhafte Gedanken meine hinterhältigen Vorhaben und zerstöre den Geist der Bosheit; der du durch deine lebenschaffende Auferstehung am dritten Tage den gefallenen Urahnen wieder aufgerichtet hast, richte auch mich, den durch die Sünde Gestrauchelten, wieder auf, indem du mir das Vorbild der Buße darhältst; der du durch deine glorreiche Himmelfahrt den angenommenen Leib vergöttlicht und ihn mit dem Sitz zur Rechten des Vaters geehrt hast, würdige mich durch Teilnahme an deinen heiligen Geheimnissen, den Teil der Erlösten zur Rechten zu erlangen; der du deine heiligen Jünger durch die Herabsendung des Trösters, deines Geistes, zu würdi­gen Gefäßen gemacht hast, mache auch mich zu einem solchen und laß mich deine Ankunft sehen; der du wiederkommen wirst, um die Welt in Gerechtigkeit zu richten, gewähre auch mir, daß ich dich, meinen Retter und Schöpfer, mit allen deinen Heiligen, auf den Wolken kommend, erschaue, dich ohne Ende preise und dir mit deinem anfanglosen Vater und deinem allheiligen, gütigen und lebenspendenden Geist lobsinge, jetzt und allezeit und in alle Ewigkeit. Amen.

4. Gebet, des hl. Symeon Metafrastes

Wie ich dereinst, wenn ich vor deinem ehrfurchtgebietenden und unparteiischen Richterstuhl stehen werde, sowohl die Verurteilung ertragen, als auch über die von mir verübten Missetaten Rechenschaft ablegen muß, so bringe ich heute, Christus, mein Gott, ehe der Tag der Verdammnis kommt, an deinem heiligen Altar und vor dir und vor deinen heiligen und ehrfürchtigen Engeln stehend, von meinem Gewissen gebeugt, meine schlimmen und gesetzlosen Taten vor, indem ich sie offenbare und bekunde. Siehe, Herr, meine Demut und vergib mir alle meine Sünden. Sieh, wie sich meine Sünden, mehr als das Haar auf dem Haupt, vermehrt haben. Denn welches Böse gibt es, was ich nicht getan habe? Welche Sünde, die ich nicht beging? Welches Arge, das ich in meiner Seele nicht verübte, ja schon in Taten vollzogen habe? Jedes meiner Gefühle und alle meine Glieder habe ich verdorben, beschmutzt und unnütz gemacht. Auf jede Weise war ich ein Werkzeug des Teufels, und ich weiß, Herr, daß mir meine Versündigungen über den Kopf gewachsen sind. Aber unermeßlich ist die Menge deines Erbarmens, unaussprechlich die Gnade deiner milden Güte, und es gibt keine Sünde, durch welche deine Huld besiegt werden könnte. Darum nun, du wundervoller König, du milder Herr, erweise auch an mir, Sünder, das Wunder deiner Gnade, die Macht deiner Güte, die Stärke deiner langmütigen Barmherzigkeit, und nimm mich, Sünder, an, der ich mich wieder zu dir wende. Nimm mich an, wie du den verlorenen Sohn, den Schächer, die Unzüchtige angenommen hast. Nimm mich an, wenn ich mich auch in Worten und Taten, in ungehörigen Gelüsten und unvernünftigen Gedanken gegen dich versündigt habe. Und wie du jene, die zur elften Stunde kamen, an­genommen hast, obwohl sie nichts Würdiges vollbracht hatten, so nimm auch mich, Sünder, an: denn viel habe ich gesündigt, mich beschmutzt, deinen Heiligen Geist betrübt und dein menschenliebendes Herz gekränkt, mit Werken, Worten und Gedanken, bei Nacht und bei Tag, offen und verborgen, absichtlich und unabsichtlich. Wohl weiß ich, daß du meine Sünden so vor mich hinstellen wirst, wie ich sie begangen habe, und mich zur Verantwortung ziehen wirst jener wegen, die ich wissentlich unverzeihlich verübt habe. Doch Herr, überführe mich nicht durch dein gerechtes Urteil noch durch deinen Grimm, strafe mich nicht in deinem Zorn! Erbarme dich meiner, Herr, weil ich nicht nur schwach bin, sondern auch dein Geschöpf! Du, Herr, hast in mir deine Furcht befestigt, und ich habe Böses vor dir getan. An dir allein habe ich gesündigt, aber ich flehe: Gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht, denn wenn du die Übertretungen ansehen willst, Herr, wer wird dann bestehen? Ich bin ein Abgrund von Sünden und wegen der Menge meiner Verfehlungen, die ohne Zahl sind, nicht würdig noch tauglich, aufzublicken und die himmlischen Höhen zu schauen. Mit welcher Sünde hätte ich mich nicht verdorben? Welches Bösen hätte ich mich schon enthalten? Jede Sünde habe ich verübt, jede Unreinheit habe ich in meine Seele gelegt. Völlig unnütz bin ich dir, meinem Gott, und den Menschen geworden. Wer wird mich aufrichten, der ich in solche Sünden gefallen bin? Herr, mein Gott, zu dir fasse ich meine Zuversicht. Wenn noch Hoffnung auf meine Rettung da ist, wenn noch durch deine Menschenliebe die Vielzahl meiner Missetaten überwunden werden kann, sei du mein Erretter, und in deinem Erbarmen und deiner Gnade übe Nachsicht, erlasse mir, verzeihe mir alles, was ich gegen dich gesündigt habe. Meine Seele ist angefüllt mit vielem Bösen, und ich habe keine Hoffnung auf Rettung. Erbarme dich meiner, Gott, nach deiner großen Barmherzigkeit, vergelte mir nicht gemäß meinen Werken und richte mich nicht nach meinen Taten, sondern bekehre und errette mich; erlöse meine Seele von den in ihr wachsenden Bosheiten und schlimmen Vorsätzen. Rette mich nach deiner Barmherzigkeit, damit sich deine Gnade um so mächtiger erweise, je mehr meine Sünde wächst, und ich dich rühme und preise allezeit, alle Tage meines Lebens. Denn du bist der Gott der Reumütigen, der Heiland der Sünder, und dir senden wir Lobpreis empor, mit deinem anfanglosen Vater und deinem allheiligen, gütigen und lebenspendenden Geist, jetzt und allezeit, und in alle Ewigkeit. Amen.

5. Gebet, des hl. Johannes von Damaskus

Gebieter, Herr Jesus Christus, unser Gott, der du allein die Macht hast, den Menschen die Sünden zu vergeben, siehe, als der Gütige und Huldvolle, nicht auf meine bewußt und unbewußt begangenen Sünden, und befähige mich, an deinen göttlichen, herrlichen, allreinen und lebenspendenden Geheimnissen untadelhaft teilzunehmen, nicht zur Bürde, nicht zur Qual, nicht zur Vermehrung der Sünden, sondern zur Reinigung und Heiligung, zum Unterpfand des künftigen Lebens und Reiches, zum Schutz, zur Hilfe und Abwehr der Widersacher, zur Tilgung meiner vielen Vergehen. Denn du bist der Gott der Gnade, des Erbarmens und der Menschenliebe, und dir senden wir Lobpreis empor samt dem Vater und dem Heiligen Geist, jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.

6. Gebet, des hl. Basilios des Großen

Ich weiß, Herr, daß ich unwürdig an deinem heiligen Leib und an deinem kostbaren Blut teilnehme, daß ich schuldig bin und mir selber zum Gericht esse und trinke, dadurch, daß ich nicht erfasse den Leib und das Blut Christi, meines Gottes. Voll Vertrauen aber komme ich zu dir, der du gesagt hast: ,,Wer mein Fleisch ißt, und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm“. So erbarme dich, Herr, und laß mich, Sünder, nicht zuschanden werden, sondern verfahre mit mir nach deiner Barmherzigkeit. Diese heiligen Gaben mögen mir zur Genesung, zur Läuterung, zur Erleuchtung gereichen, zum Heil und zur Heiligung der Seele und des Leibes, zur Vertreibung jeglichen Trugbildes und aller bösen Taten und teuflischen Eingebungen, die durch Gedanken in meinen Gliedern wirken; zur Zuversicht und Liebe zu dir, zur Besserung und Kräftigung des Lebens, zum Wachstum der Tugend und zur Vollkommenheit, zur Erfüllung deiner Gebote, zur Gemeinschaft des Heilgen Geistes, zum Geleit auf dem Weg in das ewige Leben, zum guten Bestehen vor deinem ehrfurchtgebietenden Richterstuhl; nicht aber zum Gericht noch zur Verdammnis. Amen.

7. Gebet, des hl. Symeon des neuen Theologen

Von unsauberen Lippen, von einem verfinsterten Herzen, von unreiner Zunge und beschmutzter Seele, nimm mein Gebet an, mein Christus! Und verachte nicht die Worte noch die Weise, noch die Zudringlichkeit, sondern gib mir die Kühnheit, das zu sprechen, was ich will, mein Christus! Noch mehr: Lehre mich das, was mir zu sagen und zu tun gebührt. Ich habe mehr als die Unzüchtige gesündigt, die das Salböl kaufte, als sie erfuhr, wo du weiltest, und voll Zuversicht kam, dir die Füße zu salben, Christus, mein Herr und mein Gott. Wie du sie nicht verwarfst, die sich dir von Herzen nahte, so erweise auch mir keine Abneigung, Wort Gottes, sondern laß mich deine Füße halten und küssen, sie kühn mit dem Strom meiner Tränen salben, wie mit köstlichem Balsam. Wasche du mich mit meinen Tränen, reinige mich mit ihnen, du Wort; erlasse meine Sünden, schenke mir Umkehr! Du kennst die Vielzahl meiner Sünden und auch meine Narben und Wunden siehst du. Doch auch meinen Glauben kennst du, blickst auf mein Wollen und hörst meine Seufzer. Nicht einmal der Tropfen einer Träne, auch kein Teil von einem Tropfen ist vor dir verborgen, Gott, mein Schöpfer und Heiland. Selbst das von mir noch nicht Vollbrachte sehen deine Augen schon, denn es ist eingetragen in deinem Buch auch das, was ich noch nicht getan habe. Sieh meine Demut, blicke auf meine große Mühsal, und erlasse mir alle Sünden, Gott des Alls, daß ich mit lauterem Herzen, mit furchterfülltem Geist, und einer Seele voller Reue an deinen allerheiligsten Geheimnissen teilnehme, durch die ein jeder, der dich reinen Herzens ißt und trinkt, Belebung findet und vergöttlicht wird. Denn du hast ja gesprochen, mein Gebieter: „Jeder, der mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm“. Ja, wahrhaft unfehlbar ist das Wort meines Herrn und Gottes, denn wer die Gnadengaben empfängt, die göttlich sind und vergöttlichen, der ist nicht allein, mein Christus, sondern bei dir, dem Licht der dreifachen Sonne, das der Welt Erleuchtung bringt. Damit ich nicht mehr allein bleibe, fern von dir, dem Spender des Lebens, meinem Atem, meinem Leben, meiner Freude, der Erlösung der Welt, komme ich mit Tränen zu dir, wie du es siehst, und bitte mit reumütiger Seele, daß ich die Befreiung von all meinen Vergehen erlange und ungerichtet an deinen lebenspendenden, makellosen, reinsten Geheimnissen teilnehme. Bleibe, wie du es gesagt hast, bei mir, dem so Erbärmlichen, damit mich der Verführer nicht fern von deiner Gnade entdecke, mich schmeichlerisch entreiße und listig von deinem vergöttlichenden Wort hinweg führe. Darum falle ich vor dir nieder und rufe inständig dir zu: Wie du den verlorenen Sohn und die Unzüchtige aufnahmst, die zu dir kamen, so nimm auch mich Verlorenen, Beschmutzten an, mein Wohltäter; denn mit zerknirschter Seele komme ich jetzt zu dir. Wohl weiß ich, kein anderer hat sich so gegen dich versündigt, wie ich, und Taten begangen, wie ich sie verübte. Doch weiß ich auch dies: das Ausmaß der Sünden und die Vielzahl der Vergehen überragen nicht die große Langmut und Huld meines Gottes, sondern, durch die Gnade deines Mitleids machst du diejenigen rein und hell und teilhaftig des Lichts, die inbrünstig bereuen; du erschaffst sie großmütig zu Teilhabern deiner Gottheit, und – was den Engeln wie dem menschlichen Geist unbegreiflich ist – sprichst mit ihnen, wie zu deinen vertrauten, wahrhaften Freunden. Dies gibt mir Mut, dies erhebt mich, mein Christus. Und auf den Reichtum deiner Wohltaten für uns hoffend, nehme ich voll Freude und Furcht am Feuer teil, ich, ein trockenes Gras, und – unbegreifliches Wunder! – erfrischt, verbrenne ich nicht, wie einst der Dornbusch, welcher brannte und unverbrannt blieb. Dankbaren Sinnes und Herzens, mit dankbarer Seele und dankbarem Leib, bete ich dich an, mein Gott, preise und rühme dich, der du gelobt bist, jetzt und allezeit. Amen.

8. Gebet, des hl. Johannes Chrysostomos

O Gott, erlasse, verzeihe, vergib mir meine Übertretungen, durch die ich gegen dich, im Wort, im Werk und in Gedanken gesündigt habe, frei- oder unfreiwillig, bewußt oder unbewußt. Vergib mir alles als der Gütige und Menschenliebende. Würdige mich durch die Fürbitten deiner allreinen Mutter, deiner geistigen Diener und heiligen Mächte und aller Heiligen, die dir von Ewigkeit an wohlgefallen haben, deinen heiligen und allreinsten Leib und dein kostbares Blut ungerichtet zu empfangen, zur Genesung der Seele und des Leibes und zur Reinigung meiner bösen Gedanken. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und allezeit und in Ewigkeit. Amen.

9. Gebet, des hl. Johannes Chrysostomos

Ich bin nicht wert, Gebieter, Herr, daß du unter das Dach meiner Seele einkehrst. Weil du aber dennoch als der Huldvolle in mir leben willst, wage ich heranzutreten. Befehle mir, und ich werde die Pforten öffnen, die du allein errichtet hast, damit du eintrittst und mein verfinstertes Gemüt erleuchtest. Ich bin gewiß, du wirst es tun; denn du hast die Sünderin, die weinend zu dir kam, nicht verstoßen, und den bußfertigen Zöllner wiesest du nicht zurück, wie auch den Schächer, der sich zu deinem Reich bekannte, und auch den Verfolger, Paulus, der sich zu dir bekehrte. Sondern alle, die bußfertig zu dir kamen, hast du in die Schar deiner Freunde aufgenommen, der du allein hochgelobt bist, jetzt und in der unendlichen Ewigkeit. Amen.

10. Gebet, des hl. Johannes Chrysostomos

Herr Jesus Christus, du mein Gott, übe Nachsicht, vergib, tilge und verzeihe mir, deinem sündigen, unnützen und unwürdigen Knecht, die Sünden, die Vergehen und die Übertretungen, die ich von meiner Jugend an bis zum heutigen Tag und bis zu dieser Stunde gegen dich begangen habe; sei es bewußt oder unbewußt, in Worten oder Werken, im Gemüt oder in Gedanken, in Vorhaben und in allen meinen Sinnen. Durch die Fürbitten deiner allreinen und immer jungfräulichen Mutter Maria, die dich ohne eines Mannes Zutun geboren hat, welche meine einzige, untrügliche Hoffnung, Hilfe und Rettung ist, mache mich fähig, an deinen allreinen, unsterblichen und lebendigmachenden Gaben teilzunehmen, zur Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben, zur Heiligung und Erleuchtung, zur Kräftigung und Genesung, zur Gesundheit der Seele und des Leibes, zur Verdrängung und völligen Vernichtung meiner arglistigen Absichten und Gedanken und Vorsätze, nächtlicher Blendwerke und finsterer, böser Geister. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, die Ehre und die Anbetung, mit dem Vater und dem Heiligen Geiste, jetzt und allezeit und in alle Ewigkeit. Amen.

11. Gebet, des hl. Johannes von Damaskus

Vor den Toren deines Tempels stehe ich und lasse doch nicht ab von bösen Gedanken. Du aber, Christus, mein Gott, der du den Zöllner gerechtfertigt, der Kanaanitin verziehen, und dem Schächer die Pforten des Paradieses geöffnet hast, tue mir das Erbarmen deiner Liebe auf und nimm mich an, der ich zu dir komme und dich anrühre, wie die Sünderin und die Blutflüssige; denn diese hat den Saum deines Gewandes berührt und wurde sogleich geheilt, jene hingegen umfing deine heiligen Füße und erhielt die Vergebung ihrer Sünden. Ich Elender aber wage, deinen ganzen Leib zu empfangen. O, daß ich nur nicht verbrenne! Nimm mich vielmehr an, wie du jene angenommen hast, erleuchte meine geistlichen Sinne und verbrenne meine Sündenschuld, durch die Fürbitten derjenigen, die dich unversehrt gebar, und der himmlischen Kräfte, denn du bist gepriesen in alle Ewigkeit. Amen.

12. Gebet, des hl. Johannes Chrysostomos

Ich glaube, Herr, und bekenne, daß du wahrhaftig Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes, der in die Welt gekommen ist, die Sünder zu erretten, von denen ich der erste bin. Ich glaube, daß dies dein allreinster Leib selbst ist, und dies dein kostbares Blut. Deshalb bitte ich dich: Erbarme dich meiner und vergib mir meine Sünden, die ich absichtlich oder unabsichtlich, in Worten oder Werken, bewußt oder unbewußt, begangen habe; und mache mich würdig, unverdammt an deinen allreinsten Geheimnissen teilzunehmen zur Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben. Amen.

Wenn du nun hingehst, die Heiligen Gaben zu empfangen, sprich das Gebet des hl. Symeon Metafrastos:

Siehe, nun schreite ich zum göttlichen Abend­mahl;

Mein Schöpfer, verbrenne mich nicht durch die Vereinigung,

Denn du bist Feuer, das die Unwürdigen ver­sengt;

Reinige mich vielmehr von jeglichem Makel!

Sodann sprich weiter:

Als Teilnehmer an deinem mystischen Mahl nimm mich heute auf, Sohn Gottes; denn deinen Feinden will ich dein Geheimnis nicht verraten, noch dir einen Kuß geben wie Judas. Vielmehr rufe ich, wie der Schächer bekennend, dir zu: Gedenke meiner, Herr, in deinem Reich!

Dann diese Verse:

Erschaudere, Mensch, der du das göttlich machende Blut erblickst!

Denn Feuer ist es, das die Unwürdigen ver­brennt.

Gottes Leib vergöttlicht und ernährt mich;

Den Geist vergöttlicht er und ernährt wunderbar den Sinn.

Und die folgenden Troparien:

Mit Wonne hast du mich erfüllt, Christus, und neugeschaffen durch deine göttliche Liebe. Verbrenne mit deinem erhabenen Feuer meine Sünden und würdige mich, mit deinem Reichtum erfüllt zu werden, damit ich, Gütiger, deine zweifache Ankunft jubelnd hochpreise!

Wie soll ich, Unwürdiger, in den Glanz deiner Heiligen eintreten? Denn wenn ich wage, in das Brautgemach mich zu begeben, gereicht mir das Ge­wand zum Vorwurf, weil es nicht hochzeitlich ist, und gefesselt werde ich von den Engeln hinausgestoßen werden. Tilge, Herr, den Makel meiner Seele und erlöse mich, du Menschenliebender.

Und anschließend dieses Gebet:

Huldreicher Gebieter, Herr Jesus Christus, mein Gott, laß mir Unwürdigem dieses Heilige nicht zur Verdammnis gereichen, sondern zur Rei­nigung und Heiligung der Seele und des Leibes und zum Unterpfand des künftigen Lebens und Reiches! Das ist meine Freude, daß ich mich an Gott hefte und auf den Herrn setze die Hoffnung meines Heils.

Und wieder:

Als Teilnehmer an deinem mystischen Mahl nimm mich heute auf, Sohn Gottes; denn deinen Feinden will ich dein Geheimnis nicht verraten, noch dir einen Kuß geben wie Judas. Vielmehr rufe ich, wie der Schächer bekennend, dir zu: Gedenke meiner, Herr, in deinem Reich!

 

Dankgebete nach dem Empfang der Heiligen Gaben

  

Wenn du die herrliche Gemeinschaft mit den lebenspendenden, geheimnisvollen Gaben erlangt hast, lobsinge zugleich und danke von Herzen, und sprich aus ganzer Seele zu Gott:

Ehre sei dir, o Gott!

Ehre sei dir, o Gott!

Ehre sei dir, Herr, unser Gott!

1. Gebet, des hl. Basilios des Großen

Ich danke dir, o Herr, mein Gott, daß du mich, Sünder, nicht verworfen, sondern gewürdigt hast, Teilnehmer deiner heiligen Mysterien zu sein. Ich danke dir, daß du mich, Unwürdigen, gewürdigt hast, deine allreinen und himmlischen Gaben zu empfangen. Du aber, o menschenliebender Herr, der du für uns gestorben und auferstanden bist, und uns diese ehrfurchtgebietenden, lebenspendenden Mysterien zum Wohl und zur Heiligung unserer Selen und Leiber geschenkt hast, gib, daß dieselben auch mir zur Genesung der Seele und des Leibes gereichen, zur Vertreibung alles Feindlichen, zur Erleuchtung der Augen meines Herzens, zum Frieden meiner Seelenkräfte, zum untadeligen Glauben, zur ungeheuchelten Liebe, zum Wachstum in der Weisheit, zur Ausführung deiner Gebote, zur Vermehrung deiner göttlichen Gnade und zur Aneignung deines Reiches, damit ich, durch sie behütet und deiner Gnade stets ein­gedenk, nicht mehr mir, sondern dir, unserem Herrn und Wohltäter, lebe, und dereinst, wenn ich mit der Hoffnung auf das ewige Leben aus dieser Welt scheide, zur ewigen Ruhe eingehen möge, wo die Stimmen der Feiernden niemals verstum­men und endlose Seligkeit die erfüllt, welche die unaussprechliche Schönheit deines Angesichts schauen. Denn du bist die wahre Sehnsucht und die unsagbare Freude derer, die dich lieben, Christus, unser Gott, und dir lobsingt jegliches Geschöpf in Ewigkeit. Amen.

 

2. Gebet, des hl. Basilios des Großen

Christus, unser Herr und Gott, du König der Ewigkeit und Schöpfer des Weltalls, ich dan­ke dir, wie für al­le Güter, die du mir geschenkt hast, auch für den Empfang deiner rein­sten und lebenspendenden Mysterien und bitte dich inständig; du Gütiger und Huldvoller, erhalte mich in deinem Schutz und unter dem Schatten deiner Flügel; gewähre mir, daß ich bis zum letzten Atemzug mit reinem Gewissen an deinen heiligen Mysterien teilnehmen kann, zur Vergebung der Sünden und zum ewigen Le­ben. Denn du bist das Brot des Lebens, die Quelle der Heiligung, der Spender alles Guten, und dir sen­den wir Lobpreis empor samt dem Vater und dem Heiligen Geist, jetzt und allezeit und in alle Ewig­keit. Amen.

 

3. Gebet, des hl. Symeon Metafrastos

Der du freiwillig mir deinen Leib zur Nahrung gabst, der du, als Feuer, die Unwürdigen verzehrst, verzehre mich nicht, denn du bist mein Schöpfer. Dringe vielmehr in alle meine Glieder ein, in die Gelenke, in mein Inneres, ins Herz! Verzehre die Dornen aller meiner Misseta­ten, reinige die Seele und heilige das Gemüt; stärke die Gelenke wie auch das Gebein und helle alle meine Sinne auf. In deiner Furcht laß mich befe­stigt sein. Beschütze stets, behüte und bewahre mich vor jeder Tat und jedem Wort, die meine Seele ins Verderben führen. Reinige, schmücke und bessere mich; belehre und erleuchte mich! Erweise mich als Wohnung deines Geistes und lasse mich niemals der Sünde Wohnsitz sein, damit ich durch die Einnahme deiner Gaben zu deiner Wohnung werde, und jeder Frevler, jede Leidenschaft vor mir wie vor Feuer fliehen. Ich weise alle Heiligen als meine Fürbitter dir vor, die En­gelfürsten so wie deinen Vorläufer, die weisesten Apostel und mit ihnen auch deine unbefleckte, reine Mutter. Nimm ihre Bitten an, mein Christus, du Barm­herziger, und mach deinen Diener zu einem Sohn des Lichts, denn du allein, Gütiger, bist unsrer Seelen Hei­ligung und Glanz, und dir, dem Herrn und Gott, senden wir, wie es sich gebührt, Lobpreis empor an jedem Tag. Amen.

 

4. Gebet, des hl. Kyrillos von Alexandrien

Herr Jesus Christus, unser Gott, möge mir dein Heiliger Leib zum ewigen Leben gerei­chen, und dein kostbares Blut zur Vergebung der Sünden; die Teilnahme selbst aber an dieser Eucharistie zur Freude, zur Gesundheit und zum Frohsinn. Und bei deiner ehrfurchtgebietenden, zweiten Ankunft würdige mich, Sünder, zur Rechten dei­ner Herrlichkeit zu stehen, um der Fürbitten dei­ner allreinen Mutter und aller Heiligen willen. Amen.

 

5. Gebet, zur Allerheiligen Gottesmutter

Allheilige Gebieterin, Gottesmutter, du Licht meiner verfinsterten Seele, meine Hoffnung, mein Schutz, meine Zuflucht, mein Trost und meine Freu­de, ich danke dir, daß du mich, Unwürdigen, ge­würdigt hast, an dem allreinsten Leib und dem kostbaren Blut deines Sohnes teilzuhaben. Du aber, die du das wahre Licht geboren hast, erleuchte die geistigen Augen meines Herzens; die du den Quell der Unsterblichkeit geboren hast, mache mich, den von der Sünde Getöteten, leben­dig; die du als Mutter des barmherzigen Gottes voller Liebe und Mitleid bist, erbarme dich mei­ner, gib Rührung und Zerknirschung meinem Her­zen, Demut meinem Sinn, und gewähre mir, dich anzurufen, wenn meine Gedanken gefesselt sind. Würdige mich, bis zum letzten Atemzug die Heili­gung der allreinsten Mysterien zur Heilung der Seele und des Leibes ungerichtet zu empfan­gen, und gib mir Tränen der Reue und des Beken­nens, damit ich alle Tage meines Lebens dir lob­singen und dich preisen kann, denn du bist ge­segnet und hochgepriesen in alle Ewigkeit. Amen.


Anschließend:

Nun läßt du, Herr, deinen Diener, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden, denn meine Augen ha­ben dein Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht zur Erleuch­tung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel.

Heiliger Gott, Heiliger Starker, Heiliger Unsterblicher, erbarme dich unser (dreimal).

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Allheilige Dreifaltigkeit, erbarme dich unser; Herr, reinige uns von unseren Sünden; Gebieter, vergib uns unsere Übertretungen; Heiliger, siehe unsere Schwächen an und heile sie, um deines Namens willen.

Herr, erbarme dich (dreimal).

Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute; und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern; und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

 

Du bist ehrwürdiger als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim. Unversehrt hast du Gott, das Wort, geboren. Dich, wahrhaftige Gottesgebärerin, preisen wir hoch!

 

Durch die Gebete unserer heiligen Väter, Herr Jesus Christus, Sohn Gottes, erbarme dich unser und rette uns! Amen.

 


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